prayers for bobby // 2019
a mother's coming to terms with the suicide of her gay son
nach leroy aarons / zhdk diplomprojekt, bachelor regie (roman-adaption)
die griffiths sind eine ganz normale amerikanische familie der 80er jahre. sie bestehen aus vater, mutter, zwei söhnen und zwei töchter. sie haben ein stabiles und überschaubares leben. zumindest bis zu dem tag, an dem ans licht kommt, dass bobby, der jüngste sohn, homoerotische gefühle hat. anfänglich schämt er sich dafür und möchte mit niemandem darüber sprechen. als seine familie es herausfindet, bestärken sie seine schambehafteten gefühle und handlungen. bobbys sexuelle präferenz wird zum dunklen familiengeheimnis.
die griffiths sind eine stark religiöse familie. sie gehen zu jeglicher christlichen veranstaltung und sind in ihrer kirche aktiv beteiligt. sie kennen die bibel in- und auswendig und leben nach dieser. sie wissen, dass gott jede sünde bestraft. sie wissen, dass gott homosexualität nicht gutheisst.
als bobby sich selbst als homosexueller outet, wird in der familie intensiv für ihn gebetet. bobby geht in eine christliche therapie und versucht ein striktes leben zu führen. er will sich ändern, doch er kann nichts gegen seine gefühle tun. die von allen gewünschte veränderung geschieht nicht.
die griffiths sind eine familie, die nicht erfunden wurde, sondern in walnut creek lebt. während der 80er jahre hatte man wenig information über homosexualität. diejenigen, die sich dazu bekannten, wurden oft ausgeschlossen und diskriminiert. homosexuelle galten als widernatürlich und krankhaft. dies führte dazu, dass es innerhalb der altersgruppe von teenagern eine grosse welle an selbstmorden gab. es waren junge menschen, die ihre homosexuelle neigung entdeckten und erkannten, dass sie sich nicht ändern lässt. sie wussten, dass sie von ihren familien und freunden keinen rückhalt erfahren würden und sahen keinen anderen ausweg als den tod. so erging es auch bobby, und geht es vielen jugendlichen heute noch.
die griffiths sind eine familie, die ein kind verloren hat. sie sind eine familie, die lernen musste, ihre werte zu überdenken. sie mussten lernen, mehr verständnis zu zeigen um selber neu anfangen zu können. sie mussten lernen, wie es ist, weiter zu leben.
regie alexander atutz
dramaturgie melanie oșan
bühnenbau heinrich wylenmann
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spiel mandy fabian osterhage / antonio ramón luque
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mentor tobias brenk
fotos jan fabian