alexander stutz

alexander stutz (*1992) ist regisseur, autor und interdisziplinärer theatergestalter, der zwischen ísland und dem deutschsprachigen raum wirkt. er eröffnet immer wieder neue perspektiven auf gesellschaftliche themen. nach seiner ausbildung zum gestalter arbeitete er als grafiker und theaterpädagoge bei dem theater tempus fugit. seit 2014 ist er in der kulturszene im deutschsprachigen raum präsent und leitet bis dato projekte in verschiedenen amateurtheatervereinen. seinen master in darstellende künste mit schwerpunkt regie schloss er 2022 an der zhdk ab.
bereits während des studiums war stutz in der freien szene aktiv und präsentierte arbeiten auf diversen festivals und bühnen: so war er am spontanfestival zürich, 100 grad festival berlin, am gipfel der frechheit im theater stadelhofen, am wildwuchs festival in basel und beim inkubator der roten fabrik vertreten. In der regie setzte er unter anderem das stück tender skin als auseinandersetzung mit dem schweizer blutspendegesetz um, während seine inszenierung von prayers for bobby, basierend auf leroy f. aarons' roman, die folgen familiärer ablehnung aufgrund von homosexualität beleuchtete. weitere regiearbeiten umfassen die schweizer erstaufführung von stef smiths swallow am luzerner theater sowie die uraufführung der komödie vier werden eltern von michael elsener und roman riklin für die shake company am theater am hechtplatz, welches 2025/26 seine wiederaufnahme feiert.
seine theatertexte entstehen teils aus recherche, teils aus autofiktionalen perspektiven, sind eindringlich, poetisch verdichtet und zeichnen sich durch eine starke bildsprache aus. er debütierte mit das augenlid ist ein muskel, gewinnerstück der autor:innentheatertage 2022, das am deutschen theater berlin uraufgeführt, zum heidelberger stückemarkt eingeladen und mit der schweizer erstaufführung für das schweizer theatertreffen auf der shortlist stand. dieses stück führte zur gründung des vereins radikal plüsch, der sich für kritisch-reflexive Projekte in der schweizer theaterlandschaft einsetzt. als hausautor am theater st.gallen entwickelte er die entfremdeten, welches ein radikales porträt moderner isolation zeichnet. 2024 folgte mit die, die in der dunkelheit leuchten eine woyzeck-Interpretation, die themen wie identität, femizid und zugehörigkeit in einer zerrissenen welt fokussiert.
stutz’ schaffen bewegt sich spannungsfeld theater, kunst und politischer philosophie. er lebt aktuell in ísland, wo er mit seiner inszenierung von ævintýrabókin seinen einstieg in die isländische kulturszene machte. mit radikal plüsch entwickelt er das stück stilles geld, dieses 2025 am theater winkelwiese uraufgeführt wurde. aktuell arbeitet er an neuen texten, darunter vertikalität – eine selbstbehauptung oder das verlangen, angenommen zu werden, ÍS, FLAMMEN OF A KONTINENT, welches auf der shortlist für den volksbühnenpreis stand, und aus milch gebaut mein gedächtnis riecht – nach … fischhaut. 2026 wird das auftragswerk spind’l . . . sp’ich’r — still’ seine premiere feiern.